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Für diese Lehrbuch ist eine technische Sicht auf das World Wide Web die relevante. Das World Wide Web ist also ein verteiltes (Client/Server) Informationssystem, das durch folgende drei Standards definiert wird:
Die aktuelle Version von HTTP ist 1.2, wir befinden uns gerade im Übergang auf HTTP 2.0 HTML verwenden wir in der Version 5.
Rund um diese drei Standards ordnen sich weitere wichtige Begriffe an:
Das Client /Server Prinzip ist ein allgemeines Prinzip wie Dienste in einem Computernetzwerk aufgebaut sein können: Ein Server ist ein Computer der einen bestimmten Dienst anbietet, ein Client ist der „Kunde“, also der Computer der den Dienst in Anspruch nimmt. Nach diesem Prinzip funktionieren Web, E-Mail, SFTP:
Dienst | Client | Server |
---|---|---|
Web | Webbrowser - lädt Webseiten vom Server und stellt sie dar | Webserver – liefert auf Anfrage die Webseiten |
E-Mail Programm – lädt E-Mails vom Server, zeigt sie an, kann neue E-Mails an einen Server schicken der sie zustellt, … | Mailserver – speichert E-Mail in verschiedenen Postfächern, leitet E- Mail weiter (an den Server der EmpfängerIn) | |
SFTP | SFTP-Client – lädt Dateien (verlüsselt) von einem Server herunter oder auf einen Server hinauf | SFTP-Server – speichert Dateien |
Eine Alternative zu Client/Server ist Peer-zu-Peer . Dabei sind alle beteiligten Computer gleichberechtigt, es gibt keine verschiedenen Rollen. Nach diesem Prinzip funktionieren Datei-Tauschbörsen.
Ein Webbrowser, oder kurz Browser , ist ein Programm, das bei Eingabe
einer URL über HTTP eine HTML-Webseite laden und anzeigen kann, es ist also der Client
zum World Wide Web.
Es gibt sehr viele verschiedene Webbrowser. Die folgende Abbildung zeigt vier davon: den Browser
„Mosaic“ , der im Jahre 1993 als zweiter Webbrowser
mit grafischer Oberflächen stark zur Verbreitung des World Wide Web beigetragen hat, und
die Browser Opera , Mozilla
und Chrome (in Versionen aus verschiedenen Jahren).
Alle eben erwähnten Browser haben gemeinsam, dass sie auf einem typischen „Büro- Computer“ eingesetzt werden, einem Computer mit grafischer Oberfläche und einem Farb- Monitor. Es gibt aber auch „exotischere“ Browser. Die nächste Abbildung zeigt den Browser lynx, der nur Text darstellt, aber keine Bilder. Daneben sehen Sie eine „Braille Ausgabezeile“, ein Gerät, das eine Zeile Text in eine Zeile Blindenschrift übersetzt. Mit diesem Webbrowser und diesem Ausgabegerät können Blinde im Web surfen.
In den letzten Jahren haben mobile Geräte mit Internetzugang stark an Bedeutung zugenommen: Smartphones und Tablets.
Statistik von StatsCounter
Auf diesen neuen Geräten gibt es auch Webbrowser - teilweise spezialisierte Software (Android Browser), teilweise adaptionen der klassischen Desktop Browser (Firefox).
Die Dokumente, die im Webbrowser dargestellt werden nennt man Webseiten. Eine Webseite ist – technisch gesehen – ein Dokument im HTML-Format.
Eine Webseite kann – im Gegensatz zu einer Seite in einem Buch – beliebig lang sein. Ist die Seite zu groß / zu lang für das Browser-Fenster, dann erscheint ein Scrollbalken mit dem man den Rest der Seite erreichen kann, wie in der nächsten Abbildung gezeigt.
Als Webseite wird also ein Dokument bezeichnet. Verwechseln Sie diesen Begriff nicht mit
dem englischen Wort Website . Eine Website besteht aus mehreren
Webseiten, die zusammen gehören und untereinander verlinkt sind. Achtung: es gibt kein Wort Webside.
Als Webserver bezeichnet man entweder den ganzen Computer, oder speziell nur die Software, die eine Webseite liefert.
Es gibt zwei Open Source Projekte die meist als Webserver verwendet werden und auf allen Betriebssystemen laufen:
Von Microsoft gibt es noch den Internet Information Server (IIS), der nur auf Windows läuft.
Eine URL ist die Adresse eines Dokuments am Web oder in einem anderen Online-Informationssystem. Ein Beispiel:
http://multimediatechnology.at:80/web-communities/#master
Diese URL zerfällt in 4 Teile:
http
das Übertragungsprotokoll
multimediatechnology.at
Domain Name des Webservers
80
Port am Server. Wenn es Port 80 ist kann man :80 weglassen.
/web-communities/
Wird vom Webserver interpretiert, meist eine Pfad-Angabe. In diesem Fall aber nicht, da die Seite von einem Content-Management-System (Wordpress) erstellt wird.
master
Textmarke innerhalb des Dokuments – wird vom Browser interpretiert wenn das Dokument dargestellt wird
Im Zusammenhang mit Web-Formularen werden wir oft mit URLs zu tun haben die Parameter enthalten:
http://www.google.com/search?q=schokolade&ie=utf-8&oe=utf-8
Mit den Fragezeichen, dem kaufmännischen Und und dem Ist-Gleich-Zeichen werden hier Parameter an die URL angefügt.
Parameter | Wert |
---|---|
q | schokolade |
ie | utf-8 |
oe | utf-8 |
Das war nur eine informelle Darstellung der Syntax einer URL. Die ganze Wahrheit finden wir im Dokument RFC 1738. Dort wird Die Syntax in Backus-Naur-Form beschrieben.
HTTP-URLs sind nicht die einzigen URLs, ein Beispiel mit einem anderen Übertragungsprotokoll:
mailto:brigitte.jellinek@fh-salzburg.ac.at
Das Hypertext Transfer Protocol ist ein
relativ simples Protokoll, das immer TCP -Verbindungen verwendet. Alle
Aktivität wird vom Client (=Browser) initiiert. In der einfachsten Form sieht
HTTP so aus (hier 9 Schritte am Beispiel der URL http://multimediatechnology.at/web-communities/#master
):
multimediatechnology.at
), löst diese über DNS zur IP-Adresse auf, das Ergebnis lautet 193.170.119.85
193.170.119.85
, Port 80 aufGET /web-communities/ HTTP/1.0\n\n
200 OK
, einige Zusatzinformationen und dann die eigentlichen Daten des Dokuments (den erzeugten HTML-Code)master
Die nächste Anfrage des Clients kann sich an einen anderen Server, oder wieder an denselben Server richten. Die nächste Anfrage, die der Server beantwortet, kann vom selben Client kommen, oder von einem anderen Client. Keiner der beiden (Client und Server) muß speichern mit wem er gerade Daten ausgetauscht hat, um die nächste Anfrage durchführen/beantworten zu können. Ein Protokoll mit dieser Eigenschafft nennt man “zustandslos” (“stateless”). Dadurch ist es sehr einfach einen Server zu programmieren.
Das war ein sehr einfachs Beispiel, wie das Protokoll ablaufen kann. Einen tieferne Einblick in HTTP erhalten Sie im Kapitel http.
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