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Für diese Lehrbuch ist eine technische Sicht auf das World Wide Web die relevante. Am Ende dieses Kapitels kommen wir zu so einer technisches Definition.
Aber zuerst beginnen wir mit ein paar allgemein bekannten Fachwörtern:
Das Internet ist ein Zusammenschluss von Computernetzwerken zu einem weltweiten Verbund. Nach ersten technischen Versuchen in den 1970er Jahren wurden in den 1980er Jahren zunächst Computer an US-amerikanischen Hochschulen angeschlossen. Anschließend wurden auch Hochschulen weltweit angeschlossen.
Ab Anfang der 1990er Jahre erhielten auch andere Organisationen, Firmen und Privatpersonen Zugang. 2025 haben weltweit mehr als die Hälfte aller Menschen Zugang zum Internet.
Der Internetzugang eröffnet viele Möglichkeiten: das Versenden von E-Mails oder Nachrichten, Audio- und Video-Streaming, Online-Games und eben auch das Web.
Ein Webbrowser, oder kurz Browser, ist ein Programm, das Informationen aus dem Internet lädt und anzeigt.
Es gibt sehr viele verschiedene Webbrowser. Die folgende Abbildung zeigt vier davon: den Browser „Mosaic“ , der im Jahre 1993 als zweiter Webbrowser mit grafischer Oberflächen stark zur Verbreitung des World Wide Web beigetragen hat, und die Browser Opera, Firefox und Chrome (in Versionen aus verschiedenen Jahren).
Alle eben erwähnten Browser haben gemeinsam, dass sie auf einem Computer mit Monitor oder einem Laptope eingesetzt werden. Es gibt aber auch „exotischere“ Browser. Die nächste Abbildung zeigt den Browser Lynx, der nur Text, aber keine Bilder darstellt. Daneben sehen Sie eine […] Die „Braille-Ausgabezeile“ ist ein Gerät, das eine Zeile Text in Blindenschrift übersetzt. Dieses Gerät wird heute kaum noch benutzt. Stattdessen wird die Anzeige des Computers von einer AI-Stimme vorgelesen.
Seit ca 2017 werden mehr Webbrowser auf Smartphones als Webbrowser auf Computern benutzt. Achtung: das Diagramm zeigt den Anteil, die absolte Zahl ist gestiegen.
Statistik von StatsCounter
Auch auf Android-Smartphones gibt es die verschiedenen Browser: Chrome, Firefox, … Auf iPhones gibt ein Monopol für Safari: Es gibt zwar andere Browser, aber sie müssen alle dieselbe Software für die Darstellung, die “Rendering Engine” verwenden. (Stand Sommer 2025)
Die Dokumente, die im Webbrowser dargestellt werden nennt man Webseiten.
Eine Webseite kann – im Gegensatz zu einer Seite in einem Buch – beliebig lang sein. Ist die Seite zu groß / zu lang für das Browser-Fenster, dann erscheint ein Scrollbalken mit dem man den Rest der Seite erreichen kann, wie in der nächsten Abbildung gezeigt.
Eine Webseite ist also ein Dokument. Verwechseln Sie diesen Begriff nicht mit
dem englischen Wort Website. Eine Website besteht aus mehreren
Webseiten, die zusammen gehören und untereinander verlinkt sind.
Achtung: es gibt kein Wort Webside.
Eine Webseite besteht in erste Linie aus HTML-Code. Den Code kann man in jedem Browser sehen, wenn man die “Developer Tools” öffnet, mit der Taste F12, oder mit Ctrl+Shift+I oder Command+Option+I (auf Mac):
In diesem Bild sieht man einen Teil einer Webseite, und darunter, in den Developer Tools, den entsprechenden HTML Code:
Als Webserver bezeichnet man entweder den ganzen Computer, oder speziell nur die Software, die eine Webseite liefert.
Es gibt zwei Open Source Projekte die meist als Webserver verwendet werden und auf allen Betriebssystemen laufen:
Eine URL ist die Adresse einer Webseite. Ein einfaches Beispiel:
https://www.fh-salzburg.ac.at/studium/ct/multimediatechnology-bachelor#c5164
Diese URL zerfällt in 4 Teile:
https
Dieser erste Teil wird als “Schema” berzeichnet. hier wird Übertragungsprotokoll HTTP in der verschlüsselten Variante (S) angegeben
www.fh-salzburg.ac.at
der Webserver
/studium/ct/multimediatechnology-bachelor
wird vom Webserver interpretiert, meist eine Pfad-Angabe. In diesem Fall aber nicht, da die Seite von einem Content-Management-System (TYPO3) erstellt wird.
c5164
Textmarke innerhalb des Dokuments – wird vom Browser interpretiert wenn das Dokument dargestellt wird
Eine URL mit Parametern:
https://www.google.com/search?q=schokolade&ie=utf-8&oe=utf-8
Mit den Fragezeichen, dem kaufmännischen Und und dem Ist-Gleich-Zeichen werden hier Parameter an die URL angefügt.
Parameter | Wert |
---|---|
q | schokolade |
ie | utf-8 |
oe | utf-8 |
HTTP ist nicht das einzig mögliche Schema, hier ein paar weitere Beispiele:
Das war nur eine informelle Darstellung der Syntax einer URL. Die ganze Wahrheit findest du im Dokument RFC 1738.
Die Begriffe Client und Server werden in einem Computernetzwerk verwendet, wenn zwei Computer mit unterschiedlichen Rollen miteinander Daten austauschen.
Nach diesem Prinzip funktionieren Web, E-Mail, SFTP:
Dienst | Client | Server |
---|---|---|
Web | Webbrowser - lädt Webseiten vom Server und stellt sie dar | Webserver – liefert auf Anfrage die Webseiten |
E-Mail Programm (nicht webmail!) – lädt E-Mails vom Server, zeigt sie an, kann neue E-Mails an einen Server schicken der sie zustellt, … | Mailserver – speichert E-Mail in verschiedenen Postfächern, leitet E- Mail weiter (an den Server der Empfänger*in) | |
SFTP | SFTP-Client – lädt Dateien (verlüsselt) von einem Server herunter oder auf einen Server hinauf | SFTP-Server – speichert Dateien |
Eine Alternative Arbeitsteilung zu Client/Server ist Peer-zu-Peer. Dabei sind alle beteiligten Computer gleichberechtigt, es gibt keine verschiedenen Rollen. Nach diesem Prinzip funktionieren Datei-Tauschbörsen wie eDonkey.
Das Hypertext Transfer Protocol ist ein
relativ simples Protokoll in einem Computernetzwerk. Alle
Aktivität wird vom Client (=Browser) initiiert. In der einfachsten Form sieht
HTTP so aus (hier 9 Schritte am Beispiel der URL https://www.fh-salzburg.ac.at/studium/ct/multimediatechnology-bachelor#c5164
www.fh-salzburg.ac.at
), löst diese über DNS zur IP-Adresse auf, das Ergebnis lautet 193.170.193.57
193.170.193.57
, Port 443 aufGET /studium/ct/multimediatechnology-bachelor HTTP/1.0\n\n
200 OK
, einige Zusatzinformationen und dann die eigentlichen Daten der Webseite als HTMLc5164
Das war ein sehr einfachs Beispiel, wie das Protokoll ablaufen kann. Einen tieferen Einblick in HTTP erhalten Sie im Kapitel http.
Das World Wide Web ist also ein verteiltes (Client/Server) Informationssystem, das durch folgende drei Standards definiert wird:
Webbrowser und Webserver können jederzeit neu geschreiben werden, sie müssen sich nur an die Standards halten.
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