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Mit der Verwendung einer Datenbank wird der Aufruf einer Webseite noch einmal komplexer: der Webserver ruft das PHP Programm auf, das PHP-Programm schickt eine Anfrage an die Datenbank.
Ob der Datenbank-Server und der Webserver auf dem selben Computer laufen oder auf verschiedenen macht für die Programmierung kaum einen Unterschied.
Um von PHP auf die Datenbank zuzugreifen gibt es verschiedene Schnittstellen. Hier werden die „PHP Database Objects“ (PDO) vorgestellt, siehe auch PDO Dokumentation.
So funktioniert der Verbindung-Aufbau (und -Abbau) zur postgres-Datenbank:
$dbh = new PDO($DSN, $DB_USER, $DB_PASS);
Der Rückgabewert ist ein sogenanntes “Datenbank-Handle”. Das zweite und dritte Argument sind einfach Strings mit dem Usernamen und Passwort für die Datenbank.
Das erste Argument wird in der Dokumentation als “Data Source Name” bezeichnet und enthält mehrere Informationen, die in einen String gepackt werden.
Ein Beispiel für einen Postgres DSN ist "pgsql:dbname=portfolio_playground;host=localhost"
.
Ein DSN beginnt immer mit einem Kürzel für die Datebank, hier also pgsql
. Welche
weiteren Teile der DSN anthält kann man in der Dokumentation des jeweiligen PDO Datenbank Treibers nachlesen.
Für den Postgres Treiber sind das der Name der Datenbank dbname
und der host
,
eventuell der port
. Alternativ kann man die Verbindung statt über Host und
Port über den UNIX-Socket aufbauen, den Pfad zum socket gibt man unter
unix_socket
an.
Hier eine konkrete Implementierung des Verbindungs-Aufbaus:
include "config.php"; $dbh = new PDO($DSN, $DB_USER, $DB_PASS);
Hier werden die Argumente für new PDO
in der Datei config.php
gesetzt,
die zuvor inkludiert wird. Warum?
So sieht die Datei config.php
aus:
$DB_NAME = "portfolio_playground"; $DB_USER = "mmtuser"; $DB_PASS = "****"; $DSN = "pgsql:dbname=$DB_NAME;host=localhost";
Warum zwei Dateien? Weil wir die Zugangsdaten (Username, Passwort) niemals, niemals, niemals in git speichern wollen! wir wollen den Code im Repository vielleicht veröffentlichen und die Zugangsdaten weiter geheimhalten.
Um zu verhindern, dass die Datei config.php
in git committed werden kann,
wird der Dateiname in die Datei .gitignore
eingetragen.
.gitignore
ist einfach eine Text-Datei im Hauptverzeichnis der Working Copy.
Was der Eintrag in .gitignore
bewirkt
zeigt der Vorher / Nachher-Vergleich am besten:
D:\Webprojekte\wp2>git status
# On branch main
# Your branch is ahead of 'origin/main' by 2 commits.
#
# Untracked files:
# (use "git add <file>..." to include in what will be committed)
#
# config.php
nothing added to commit but untracked files present (use "git add" to track)
Hier erkennt git die datei config.php
als neue Datei, die wir in Zukunft vielleicht mit git add
hinzufügen wollen.
Nun tragen wir den Dateinamen config.php
in die Datei .gitignore
im Haupt-Ordner der Working Copy ein.
Ein Check ob es funktioniert hat:
D:\Webprojekte\wp2>cat .gitignore
*.bak
config.php
Damit ist git angewiesen, alle Dateien mit der Endung .bak
und alle Dateien mit dem Namen
config.php
(egal in welchem Ordner) zu ignorieren.
D:\Webprojekte\wp2>git status
# On branch main
# Your branch is ahead of 'origin/main' by 2 commits.
#
# Changed but not updated:
# (use "git add <file>..." to update what will be committed)
# (use "git checkout -- <file>..." to discard changes in working directory)
#
# modified: .gitignore
#
no changes added to commit (use "git add" and/or "git commit -a")
Wie man sieht zeigt git status
nun die Datei config.php
nicht mehr an.
Dafür hat git bemerkt dass die Datei .gitignore
geändert wurde.
Die sollte man ganz normal committen.
In folgenden Code werden mit der Methode setAttribute
noch zwei Optionen nach dem Verbindungsaufbau gesetzt:
include "config.php"; $dbh = new PDO($DSN, $DB_USER, $DB_PASS); $dbh->setAttribute(PDO::ATTR_DEFAULT_FETCH_MODE, PDO::FETCH_OBJ); $dbh->setAttribute(PDO::ATTR_ERRMODE, PDO::ERRMODE_EXCEPTION);
Als “default fetch mode” wird hier festgelegt, dass die gelesenen Datensätze aus der Datenbank in PHP als Objekt dargestellt werden. (Die Alternative wäre ein assoziatives Array.)
Und der “errormode” legt fest, dass Fehler die bei der Kommunikation mit der Datenbank auftreten eine Exception in PHP auslösen.
Für die Applikation die in den nächsten 2 Kapitel beschreiben wird werden diese Optionen vorausgesetzt.
Manche SQL-Queries liefern keine Daten retour.
Solche Queries kann man mit der Methode exec
* absetzen:
$anzahl = $dbh->exec("DELETE FROM users");
Hier werden alle Datensätze aus der Tabelle users
gelöscht.
Der Rückgabewert enthält die Anzahl der betroffenen Datensätze.
Eine Abfrage aus der Datenbank liefert normalerweise eine ganze Tabelle von Daten (mehrere Datensätze).
Mit der Methode query
* schickt man die Anfrage an die Datenbank,
erhält aber noch nicht die Daten retour, sondern nur ein neues “Handle”:
$sth =$dbh->query( $sql );
Das Argument ist ein String mit dem SQL, der Rückgabewert ist ein “Statement-Handle”. Dieses Objekt bietet verschiedene Methoden an, mit denen man dann wirklich die Daten aus der DB holen kann.
Doch bevor wir hier ins Detail gehen werden wir uns im nächsten Kapitel die Struktur eine Beispiel-Applikation ansehen.
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